chellers
© franziska & roland 2013-18
reisetagebuch bolivien
Herzlich Willkommen
.
Cochabamba mit Spitznamen “El Ciudad Jardin"
28.11.2013, Donnerstag
Der
Tag
der
Besichtigung
von
Cochabamba
ist
gekommen.
Bis
jetzt
haben
wir
nur
die
Einfallstrassen
aus
allen
Himmelsrichtungen
in
die
Stadt
gesehen
und
den
Flughafen.
Cochabamba
liegt
auf
2500m,
also
auf
der Höhe vom Berggipfel Säntis 2501m!
Falls
wir
kurz
einen
Zwischenhalt
in
Cochabamba
(CBBA)
einlegten,
war
immer
ein
Kommen
und
Gehen
bei
Priscilla,
Franz
und
Ignacio.
Es
ist
für
alle
einfach
selbstverständlich,
dass
es
bei
Priscilla
eine
offene
Tür
hat.
Sei
es
für
ein
Essen,
als
Unterkunft,
sonstige
Hilfe,
zuhören,
beten
oder
einfach
ihre
grosse
Gutmütigkeit
in
allen
Bereichen
zu
geniessen.
Die
drei
Hunde
Frida,
Moga
und
Lucas
sind
jeweils
auch
präsent
und
brauchen
zu
recht
ihre
Aufmerksamkeit.
Nebst
der
Arbeit
ist
das
Rundherum
„offene
Haus“
eine
zeitintensive
und
kräfteraubende
Sache.
Der Mehraufwand an finanziellen Mitteln ist auch nicht zu unterschätzen.
Nach
dem
Frühstück
kam
Sonia,
eine
Bolivianerin,
mit
zwei
ihrer
vier
Kindern
in
das
Haus
von
Priscilla.
Sonia
ist
bekennende
Christin.
Von
ihrem
Ehemann
wird
sie
immer
wieder
aufs
schwerste
verprügelt.
Wir
haben
die
von
ihrem
Mann
beigebrachten
Verletzungen
selbst
gesehen.
Ein
kleiner
Trost
war
für
Sonia,
dass
wir
miteinander
darüber
reden
und
vor allem beten konnten.
Sonia
bot
uns
selbst
gefertigte
Tischtücher,
Grusskarten,
Taschen
etc.
zum
Kauf
an.
Damit
finanziert
Sonia
ihren
Unterhalt.
In
der
Zwischenzeit
erhielten
die
beiden
Kinder
ein
kräftigendes
Frühstück
und
spielten
gleichzeitig
mit
den
treuen
Hunden
von
Priscilla.
Es
war
ein
einmaliges
Schauspiel.
Sonia
und
die
Kinder
gingen
nach
einem
erfolgreichen
Verkauf wieder nach Hause.
Danach
machten
wir
uns
gemeinsam
auf
den
Weg
ins
Restaurant
zum
Mittagessen. Nachher war eine kurze Zeit der Ruhe.
Am
Nachmittag
stiess
Rosmarie
zu
uns.
Sie
ist
wegen
ihrer
erkrankten
Mutter
in
die
alte
Heimat
gereist.
Rosmarie
lebt
mit
Ihrer
Familie
im
Schanfigg
(GR).
Anna
kennt
Rosmarie
aus
der
Schweiz.
Rosmarie
ist
seit
11
Jahren
mit
einem
Schweizer
verheiratet
und
hat
zwei
Kinder.
Ihr
Mann war 2001 als Seilbahnbauer in CBBA tätig.
Die
Seilbahn
führt
hinauf
zum
Cristobal.
Auf
dem
Berg
hat
es
eine
grosse
Statue
Namens
„Cristo
de
la
Concordia“.
Diesen
schönen
Aussichtspunkt
über CBBA haben wir an diesem Nachmittag alle miteinander besucht.
Abschliessend
ging
es
in
das
Lieblings
Café
von
Priscilla
in
die
Stadt.
Hier
gab
es
wirklich
guten
Kaffee,
feine
Tortenstücke
oder
Tortilla
mit
Avocado
(Guacamole).
Es
ist
in
diesen
Breiten
eher
unüblich
so
gute
Qualität anzutreffen. Wir haben das sehr genossen.
Anna,
Franziska
und
Priscilla
gingen
noch
auf
die
Cancha
einkaufen.
Die
Cancha
ist
ein
riesiger
Warenmarkt.
Hier
gab
es
einfach
alles.
Eine
Quartier/Strasse
namens
„ropa
americana“
konnte
man
stundenlang
Kleider
einkaufen.
Es
gab
Röcke
für
umgerechnet
CHF
7.-.
Es
ist
sogar
möglich,
dass
man
eigene
Wertsachen
zum
Kauf
angeboten
bekommt,
die
einem
kurze
Zeit
vorher
gestohlen
wurden.
Hier
gibt
es
fast
nichts,
das es nicht gibt.
Auf
dem
Heimweg
zu
Priscillas
Haus
kamen
wir
am
Fussballstadion
von
CBBA
vorbei.
Kurz
entschlossen
ging
Priscilla
mit
uns
noch
die
angebrochene
zweite
Spielhälfte
anschauen.
Das
ganze
erst
noch
kostenlos,
also
fast
kostenlos.
Die
Polizeitürsteher
waren
mit
einer
ähnlichen
Litschifrucht
zufrieden.
Das
Hamburger-Nachtessen
für
uns
drei
und
die
anderen,
die
schon
zuhause
waren,
kauften wir an den Aussenständen der Fussballarena.
Der
zweitletzte
Tag
in
Cochabamba
näherte
sich
seinem
Ende.
Die
meisten
gingen
gegen
Mitternacht
zu
Bett.
Franziska
blieb
noch
bis
zwei
Uhr
in
der
Frühe
wach,
sortierte
Fotos
der
letzten
Tage
und
schrieb
an
den
Tagesberichten
weiter.
Nach
einem
glücklichen Tag fiel sie dann ebenfalls in den wohlverdienten Schlaf.
Noch etwas zu Cochabamba
Nördlich und westlich des Zentrums fliesst der Río Rocha, südöstlich des Zentrums liegt der See Laguna Alalay. Wegen ihrer vielen
Parks und Gärten trägt die Stadt den Beinamen Ciudad Jardín (Gartenstadt).
Das Wahrzeichen von Cochabamba ist die 1994 errichtete Christusfigur Cristo de la Concordia auf dem ca. 260m hoch aufragenden
Cerro de San Pedro (Petersberg) im Osten der Stadt. Die Figur ist 34,20m (mit Sockel über 40m) hoch und damit mehr als 2m
höher als ihr berühmteres Vorbild auf dem Corcovado in Rio de Janeiro. Eine Luftseilbahn führt auf den Berg mit seinem
beeindruckenden Panoramablick, die Christusstatue, in der sich ein Treppenhaus und Aussichtsfenster befinden, kann an manchen
Tagen bestiegen werden. Die Statue wurde anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. (Mai 1988) erbaut.
Im Zentrum der Stadt liegt die Plaza 14 de Septiembre (Platz des 14. September) mit der Kathedrale. Hier und um die nördlich
gelegene Plaza Colón (Kolumbusplatz) ist noch koloniale Architektur anzutreffen, ansonsten prägen überwiegend moderne
Gebäude das Stadtbild. Nördlich der Plaza Colón bis zum Río Roche erstreckt sich ein breiter, El Prado genannter Boulevard
(eigentlich Avenida Ballivián), an dem sich viele Banken, Hotels und Restaurants befinden.
Die Gegend südlich des Stadtzentrums ist geprägt vom Markt La Cancha, der sich über zahlreiche Strassenzüge und Plätze
erstreckt. Er ist sieben Tage die Woche geöffnet und der grösste Strassenmarkt in Südamerika. La Cancha entstand aus mehreren
getrennten Märkten, die sich nach den Wirtschaftsreformen Mitte der 1980er Jahre ausdehnten und zusammenwuchsen.
Im Osten der Stadt liegt der ausgedehnte Campus der Universidad Mayor de San Simón, einer der bedeutendsten Universitäten
Boliviens.
Südwestlich der Innenstadt liegt ein kleiner Höhenzug mit den Hügeln Colina San Sebastián und La Coronilla, auf denen sich ein
Park befindet. Auf dem Coronilla erinnert ein Denkmal an die Frauen und Kinder, die die Stadt im Unabhängigkeitskampf 1812
gegen spanische Truppen verteidigten.