chellers
© franziska & roland 2013-18
Herzlich Willkommen
.
Cochabamba mit Spitznamen “El Ciudad Jardin"
15.11.2013, Freitag
Um
7.30h
wurden
wir
vom
Taxi
abgeholt
und
zum
Busterminal
gebracht.
Hier
wurden
die
Preise
der
Busse
(Car
oder
Kleinbus
mit
7
Plätzen)
sowie
Reisezeit
verglichen.
So
einigten
wir
uns
auf
den
privaten
Expressbus
nach
Potosí.
Jener
Chauffeur
brachte
uns
um
8.15h
zuerst
noch
auf
einen Hügel in der Stadt mit Aussicht über Sucre.
Leider
rollte
das
Auto
unseres
Chauffeurs
ungewollt
retour
und
touchierte
ganz
leicht
ein
Auto
hinter
ihm.
Jener
Autofahrer
verlangte
die
Polizei.
Es
wurde
verhandelt,
diskutiert,
geschaut,
notiert,
diskutiert
und
zur
Polizeistation
gefahren.
Inzwischen
war
bei
uns
Frauen
der
Drang
nach
einem
WC
sehr
gross,
aber
kein
Baño
(WC)
in
Sicht.
Somit
gingen
wir
Frauen
auf
Tauchstation
im
Autofriedhof
bei
der
Polizeistation.
Dies
nannten
wir
Baño
natural.
Unser
Fahrer
bezahlte
eine
Gebühr
an
die
Polizei.
Nach
nochmaliger
Diskussion
mit
dem
Geschädigten ging die 2 ½ stündige Fahrt erst um 9.45h los.
Um
12.15h
kamen
wir
in
Potosí
an.
Hier
wurde
erneut
abgeklärt
wer
für
welchen
Preis
zu
welcher
Zeit
nach
Uyuni
fährt.
Einmal
mehr
wählten
wir
wohl
das
etwas
teurere
Expresstaxi.
Der
Vorteil
war,
dass
wir
jeweils
alleine
im
Taxi
waren.
Ein
Halt
auf
eigenen
Wunsch
wird
erfüllt.
2
Stunden
Fahrzeit
werden
eingespart
gegenüber
dem
ÖV.
Nur
ist
es
ca.
3mal
so
teuer
wie
der
reguläre
Bus.
Bei
einem
Preis
von
10-15
Fr.
pro
Person ist das immer noch billig.
Mit
diesem
Taxi
konnten
wir
sogar
noch
in
Potosí
zum
Mirador
fahren.
Dort
hatten
wir
eine
Rundumsicht
über
Potosí.
Weiter
ging
es
zu
den
stillgelegten
Silberminen.
Der
Minen
wegen
war
Potosí
einmal
eine
bekannte
und
reiche
Stadt.
Reicher
und
grösser
als
Paris
zu
seiner
Zeit.
Heute
nennt
man
die
Stadt
Potosí
das
Tor
zur
Hölle.
In
den
Minen
wird
heute
nur
noch
Zinn
und
Zink
gewonnen.
Es
herrschen
schlimmste
Arbeitsbedingungen
zu
einem
Hungerlohn.
Viele
Leute
sterben,
haben
eine
Quecksilbervergiftung
oder
halten
es
nur
mit
Kokablätter
kauen
aus.
Die
Kinder
gehen
nebst
der
Schule
in
die
Minenstollen.
Darum
sind
die
Kinder
zu
müde
zu
lernen
oder
sich
im
Schulunterricht
wach
zu
halten. Der ganze Boden in Potosí ist von Quecksilber verseucht.
Mit
zwei
alten
arbeitenden
Frauen
kamen
wir
etwas
ins
Gespräch.
So
liessen
diese
Frauen
Franziska
mit
dem
Hammer
den
Stein
schlagen.
Schicht
für
Schicht
sprang
weg.
Dann
kam
wertvolles
Zinn
zum
Vorschein.
Je
nach
Ausbeute
des
Metalls
verdienen
die
Frauen
etwas
Weniges
oder
gar
nichts.
Wenn
es
gut
geht
höchstens
4
Bolivianos
pro
Tag
(ca. 60 Rappen!).
Danach
gingen
wir
Mittagessen
und
sahen
etwas
von
dem
Stadtzentrum.
Das
Münzenmuseum
„Casa
National
de
la
Moneda“
wurde
noch
angeschaut.
---
Allgemeines zu Potosí:
Potosí
ist
mit
beinahe
4100m
die
höchstgelegene
Stadt
der
Welt.
Sie
wurde
1545
von
den
Spaniern
gegründet,
nachdem
man
dort
am
Sumaj
Orcka
auf
riesige
Silbervorkommen
gestossen
war.
Die
Spanier
nannten
den
4829m
hohen
Berg
daraufhin
Cerro
Rico
(reicher
Berg).
Dies
war
der
Startschuss
für
einen
in
der
Geschichte
wohl
beispiellosen
Aufstieg
einer
Stadt
verbunden
mit
der
rigorosen
Ausbeutung
und
Versklavung
einer
ganzen
Region.
Die
Spanier
begannen
schon
kurz
nach
der
Entdeckung
des
Silbers
mit
dessen
Abbau
im
grossen
Stille,
um
die
leeren
Staatskassen
des
spanischen
Königreichs
zu
füllen.
Bereits
zwei
Jahre
nach
der
Stadtgründung
wurde
Potosí
zur
"Villa
Imperial"
erhoben.
Auf
ihrem
Höhepunkt
Ende
des
16.
Jahrhunderts
zählte
Potosí
über
160‘000
Einwohner,
was
sie
zur
grössten
und
reichsten
Stadt
des
amerikanischen
Doppelkontinents
und
zur
drittgrössten
weltweit
machte.
Potosí
war
die
Schatzkammer
Amerikas und über einen Zeitraum von 400 Jahren wurden über 20‘000 Tonnen Silber gefördert.
Der
reiche
Berg
der
Spanier
war
gleichzeitig
Schicksalsberg
für
Millionen
Indígena.
Sie
wurden
gezwungen
unter
unmenschlichen
Bedingungen
in
den
Minen
zu
schuften.
Nicht
nur
die
Höhenlage
zehrte
dabei
an
ihren
Kräften:
Unfälle,
die
Hitze
und
der
Staub
in
den
Stollen
forderten
Tausende
Opfer.
Doch
auch
wenn
die
Indios
die
Torturen
im
Bergwerk
überleben
sollten,
früher
oder
später
starben
sie
an
Silicose
oder
einer
Quecksilbervergiftung
(Quecksiber
wurde
damals
noch
als
Scheidemittel
eingesetzt).
Man
schätzt
heute,
dass
bis
zum
18.
Jahrhundert
an
die
8
Millionen
(!)
Zwangsarbeiter
am
Cerro
Rico
ihr
Leben
liessen.
Nachdem
die
Silberadern
allmählich
ausgebeutet
waren,
begann
der
Absturz
von
Potosí.
Heute
gehört
die
Region
zu
den
ärmsten
in
Bolivien.
Bergbau
(vor
allem
Zink
und
Zinn)
wird
von
einigen
Kooperativen
nach
wie
vor
betrieben,
jedoch
in
weit
geringerem
Umfang.
Geblieben
sind
einzig
die
unmenschlichen
Arbeitsbedingungen...
Die
historische
Bedeutung
von
Potosí
erkannte
auch
die
UNESCO,
und
so
wurde
im
Jahre
1987
der
Cerro
Rico
mit
seinen
Bergbauanlagen,
die
Altstadt
und
die
Wohnviertel
der
Mineros
zum
Weltkulturerbe ernannt.
---
Die
Abfahrt
nach
Uyuni
fand
um
17h
statt.
Die
Fahrt
von
Potosí
nach
Uyuni,
ca.
190km,
war
etwas
kriminell.
Man
bedenke,
dass
die
Pneus
meistens
kein
Profil
mehr
haben
oder
wenn
es
ganz
schlimm
kommt
bereits
der
Stahl
sichtbar
ist.
Bei
trockenen
Strassen
geht
dies
relativ
gut.
Nachdem
der
Chauffeur
ein
paar
Mal
die
Kurven
geschnitten
hatte
und
fast
neben
die
Strasse
fuhr,
rief die Esther: „Hei hallo, baraca mi Corazon (Herz). Haben die eigentlich ihren Führerschein im Lotto gewonnen?“
Um
20h
kamen
wir
heil
in
Uyuni
an.
Hier
musste
das
Hotel
„Tambo
Aymara“
gesucht
werden.
Einchecken
ging
nur
einmal
mehr
mit
einem Zettel ausfüllen. Der Pass wurde kopiert und die Passnummer notiert.
Bevor
wir
zum
Nachtessen
(Lama-Fleisch!)
gehen
konnten,
musste
die
Tour
„Salar
de
Uyuni“
sowie
Preisklasse
und
Qualität
der
Unterkünfte besprochen werden. Organisiert wurde dies beim Büro „Atacama MISTICA“ in Uyuni.
Um 23h fielen wir übermüdet zu Bett.
reisetagebuch bolivien